von Mia Volek
Du kennst sicher jemanden aus deiner Familie, Freundeskreis oder Schule, der schonmal wegen seinem Aussehen gehänselt, beschimpft oder sogar gemobbt wurde. Dieses Ereignis nennt man „Bodyshaming“! Schon immer wurden Menschen wegen ihres Äußeren benachteiligt.
Die Gründe beziehen sich auf das Aussehen der Person. Ist ein Mensch zu dick, wird gesagt „willst du das jetzt wirklich noch essen?“; „Ein bisschen Sport würde dir nicht schaden“ oder „Eine Diät wäre mal was für dich!“. Wenn man wiederum zu dünn ist, hört man Sachen wie „Iss mal was!“; „Nimm noch eine Portion, du bist zu dünn!“ oder „Du bist viel zu dünn, isst du überhaupt was?“.
Bodyshaming bezieht sich nicht nur auf die Figur des Menschen, es kann auch mit Haaren, Zähnen oder einer schiefen Nase zusammenhängen.
Viele ahnen nicht, was solche Wörter mit dem Opfer anrichten können! Das Herz zerbricht und es wird immer weiter zerstört. Man schämt sich für seinen Körper oder versteckt sich. Aber warum kann man einen nicht einfach so akzeptieren, wie er ist? Man kann noch so perfekt aussehen, es ist trotzdem blöd, wenn der Charakter fehlt!
Eine Frau hat es heutzutage nicht gerade leicht. Wenn man keine Oberweite hat, ist man nicht schön. Aber wenn man eine hat, darf man sie nicht zeigen, weil man dann als „Schlampe“ bezeichnet wird! Wenn man keine Schminke trägt, bekommt man zu sagen, dass man welche verwenden soll. Aber wenn man zu viel trägt, ist man fake. Wenn du zu viel mit Jungs unternimmst, dann bist du eine „Schlampe“. Aber wenn nicht, dann bist du zu schüchtern. Wenn du zu groß bist, wirst du „niemals“ einen Freund bzw. Freundin finden. Aber wenn man zu klein ist, wird man geärgert. Wenn man zu viel Haut zeigt, ist man eine „Schlampe“. Aber wenn nicht, dann bist du langweilig! Wenn man zu viel von seinem Körper postet, ist man zu offen. Aber wenn nicht, dann wirst du „niemals“ Freunde haben. Wenn man raucht oder trinkt, ist man unattraktiv, aber wenn man es nicht macht, dann ist man langweilig. Wenn man zu dünn ist, ist man flach. Aber wenn man breiter gebaut ist, ist man fett. Wenn man sich rasiert, wird einem gesagt, man wolle nur schön aussehen. Aber wenn man es nicht macht, ist es „ekelhaft“. Man kann Röcke tragen, aber ja nicht zu kurz! Du kannst Leggins tragen, aber wenn du zu flach bist, wird es nicht schön aussehen.
Frauen werden ungerecht behandelt, bezahlt oder weiteres! Viele kennen den Begriff „Feminismus“, AnhängerInnen setzten sich für die Gleichberechtigung der Frau ein. Viele Männer sagen: „Feminismus nervt!“ Und ich muss ihnen Recht geben! Ja. Feminismus nervt! Es nervt, dass wir uns im Jahr 2021 noch immer dafür einsetzten müssen, dass jeder Mensch gleichbehandelt werden soll! Es nervt, dass 99% der Frauen mindestens einmal am Tag ein Dick-Pic zu gesendet bekommen und es keine Funktion gibt, die dafür sorgt, dass sie solche Nachrichten nicht mehr erreichen. Es nervt, dass Frauen Angst haben allein rauszugehen, besonders nachts! Es nervt, dass alle drei Minuten eine Frau vergewaltigt wird und alle drei Tage in Deutschland eine Frau ermordet wird. Und ich kann verstehen, wenn sich Männer angegriffen fühlen, denn zum Glück sind nicht alle so! Aber solange zu viele Männer so sind, wird Feminismus bleiben! So lange, bis Männer aufhören Frauen hinterher zu pfeifen, sie blöd von der Seite angelächelt werden, sie heimlich fotografiert werden und es endlich sowas wie Gleichberechtigung gibt! Für alle!
Ich wünschte, wir würden uns gegenseitig nicht so hassen, uns nicht ständig Schläge verpassen, unsere Meinung über andere stellen, nicht vorschnell Urteile fällen und immer zeigen wollen, dass es uns am schlechtesten geht. Frauen geht es viel schlechter als Männern, nein, Männern geht es viel schlechter als Frauen… – wir sollten uns trauen, uns gegenseitig die Hände zu reichen, Veränderungen zusammen schaffen, nur gemeinsam setzten wir Zeichen! Wann hat dieser Krieg begonnen, den wir schon so lange führen? Wann entstand dieser Hass, den wir jeden Tag spüren? Obwohl wir die gleichen Werte vertreten, wir alle wollen frei leben, ohne Angst. Wir sind so gefangen in unserer Welt, dass wir nicht sehen, was das Leben für uns da draußen noch bereithält. Wir wollen Veränderung, gehen es aber falsch an. Verbreiten Hass und wundern uns dann, wenn keiner uns mehr ernst nimmt. Denn auch wenn der Grundgedanke stimmt, erreicht man mit Wut nicht wirklich was. Wir müssen uns die Hände reichen. Gemeinsam an der Welt, die wir uns wünschen, arbeiten. Sowas erreicht man nicht, wenn wir uns gegenseitig beleidigen, runter machen und über andere lachen. Wir sind alle gleich. Also lasst uns gemeinsam handeln, nur so können wir etwas erreichen!
(Mia Volek, 4A, mit Hilfe von Michele Winchester)